It never rains…

15 03 2011

Verzweifelt klammern wir uns an unsere europäische Erziehung, aber wir können uns dem amerikanischen Lebensstil langsam aber sicher nicht mehr entziehen. Wir haben die Mikrowelle für uns entdeckt. Kartoffelbrei, Pancakes, Windbeutel und ganze Mahlzeiten findet man vorgekocht und tiefgefroren in den 200 Meter langen Gefriertheken der Supermärkte.

Anfangs haben wir darüber noch den Kopf geschüttelt, aber mittlerweile ertappen wir uns immer öfter dabei, dass bei uns die Mikrowelle klingelt. Bisher nutzen wir sie nur für Gemüse, aber wer einmal auf der Rutsche ist…

Im Hinblick auf Japan sollte man sich ja sowieso daran gewöhnen, dass man bald ein frisches Hühnchen eine viertel Stunde aus dem Fenster halten kann und es dann schön braun und knusprig ist.

In Kalifornien liegt die Wahrscheinlichkeit auf ein gewaltiges Erdbeben in den nächsten 30 Jahren übrigens bei fast 100 Prozent. Und wenn ein Erdbeben der böse Wolf ist, dann haben die Kalifornier eher Strohhäuser gebaut als sich auf Ziegel zu verlassen. Die Kernreaktoren, die man teilweise in nur fünf Kilometern Entfernung von hoch erdbebengefährdeten Bruchkanten gebaut hat, sind laut Betreiber aber sicher. Wenn man auf Bahngleisen schläft ist es ja auch erstmal so lange sicher, bis ein Zug kommt.

Grund genug für uns San Francisco den Rücken zu kehren und in den Norden aufzubrechen.

Neben Erdbebengefahr und Tsunamiwarnungen beschäftigt uns in den letzten Tagen auch zunehmend das Wetter. Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen und auch ohne das Fachwissen von Jörg Kachelmann kann man erkennen, dass in den nächsten Wochen unser Verbrauch an Sonnenmilch sich eher gegen Null entwickeln wird.

Die letzten sonnigen Tage verbrachten wir letzte Woche am östlichen Rand der Sierra Nevada. Auf unserer Fahrt auf dem Highway No 395 lagen links die Berge und auf der anderen Seite die kalifornische Wüste. Ein gewisses Maß an Planungslosigkeit ließ uns aber übersehen, dass die Sierra Nevada im Landesinneren etwas größer ausfällt als ein typisch deutsches Mittelgebirge. So geschah es, dass wir morgens in der Wüste los fuhren und uns mittags plötzlich auf 2.000m hohen Passstrassen und in einer tief verschneiten Winterlandschaft wieder fanden. Der Schnee lag teilweise 2,50m hoch und es bestand Schneekettenpflicht.

Der Schnee war zwar schön anzuschauen, aber führte auch dazu, dass so ziemlich alle touristischen Höhepunkte nicht zugänglich waren und wir bis auf den malerisch gelegenen Monolake überwiegend nur das Schild ROAD CLOSED zu Gesicht bekamen. So waren wir schneller in San Francisco als geplant.

Naja wir machen das Beste daraus, zeigen dem Regen die kalte (und nasse) Schulter und werden uns aufmachen die Westküste weiter Richtung Norden zu erkunden. Wir melden uns dann wieder wenn wir trocken sind.

In diesem Sinne viele Grüße aus einer paradiesischen Fernsehlandschaft in der nach dem „Preis ist heiß“ auch noch „Geh aufs Ganze“ läuft…

PS.. Jörg Draeger und Harry Wynford werden hier durch billige amerikanische Kopien ersetzt. Eine Frechheit.


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Eine Antwort

16 03 2011
Basti & Svenja

Hallo Ihr Beiden,

schön zu sehen das es euch gut. Weiterhin viel Spass. Und nehmt nicht alles von den Yankees an, nicht das Ihr dann ein xl Sitz auf dem Rückflug braucht 🙂

Grüße aus Berlin
Basti und Svenja

Ps an Björn: Ich spiele jetzt wieder Tischtennis…du weist ja hoffentlich noch wer besser war 😉 Die Revance wartet…

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