Wunderbare Welt der Tiere

31 05 2010

Eine knappe Woche sind wir jetzt mit unserem Kurt unterwegs und haben schon allerhand erlebt. Nachdem wir uns in Perth nochmals mit allerlei Lebensmittel eingedeckt hatten, ließen wir die Großstadt hinter uns und steuerten den beschaulichen Yanchep Nationalpark an. Direkt vor den Toren Perths gelegen, gleicht er eher einem Stadtpark mit grünen sehr gepflegten Rasenflächen und einem lauschigen See. Die australische Tierwelt begrüßte uns lauthals in Form von Kakadus und der Rasen ist bedeckt von verdächtig nach Känguruhscheiße aussehenden Köddelchen. Und tatsächlich anstatt wie die meisten ihrer Artgenossen tot am Straßenrand zu liegen, döste gleich eine ganze Herde der hüpfenden Zeitgenossen im Schatten der Büsche.

Ein kleines Stück weiter gab es dann noch eine Koalakolonie, die uns in Entzückung versetzte. Der erste richtige Reisetag in Australien und schon fast alle landestypischen Tiere gesehen. Eigentlich könnten wir jetzt den Rückflug antreten, aber so ca. 30.000km sind noch zu fahren. Also setzetn wir uns wieder ins Auto und schlugen unser Nachtlager in der Nähe von Gingin auf.

Unsere erste Nacht in Kurt offenbarte gravierende Konstruktionsmängel des Bettes. Die Türen ließen sich von innen nicht öffnen, was wir zum Glück rechtzeitig bemerkten und mit etwas Geschnitze (es lebe das Schweizer Messer) beheben konnten. Aber das Problem, das wir ungefähr zwei Zentimeter Platz zwischen Nasenspitze und Fahrzeugdecke hatten (im Liegen) konnten wir mit dem Taschenmesser nicht auf die Schnelle lösen (Kommentar Steffi: „Das hat der Basti gleich gesehen…“).

Folglich legten wir dann in der nächsten größeren Stadt Geraldton einen Baustopp ein. Mit einer Säge für umgerechnet 4,50 Euro bewaffnet, rückten wir dem Bettgestell zu Leibe und schafften 9cm mehr Platz nach oben. Hört sich nicht viel an, ist aber bei einer ca. 2,6qm² großen Wohnfläche relativ gesehen eine Riesensache.

Die schnurgeraden und einsamen Straßen der Westküste führten uns am darauf folgenden Tag weiter Richtung Norden in den Kalbarri Nationalpark. An der Küste befindet sich hier die wohl schönste Steilküste des australischen Westens. Die roten Sandsteinklippen trotzen einer gewaltig tosenden Brandung und als ein Highlight unserer bisherigen Reise, beobachteten wir einen vorbeiziehenden Buckelwal und zahlreiche Delfine.

Im Landesinneren besticht der Park mit dem Murchison River, der eine tiefe Schlucht in die rote Erde gefressen hat. Die Wege sind gesäumt von dichtem Buschwerk in dem sich einige Känguruhs verstecken und die Aussicht auf die Weite des Buschlandes ist umwerfend. Die Sandpiste, die in den Park führt, ist so holprig das wir das erste Mal richtig froh waren einen 4WD zu fahren.

Nach zwei Tagen haben wir den Park wieder verlassen und befinden uns momentan in der landwirtschafltich bestimmten Kleinstadt Canarvon.

In diesem Sinne viele Grüße aus dem australischen Herbst, der mit knappen 30 Grad gut auszuhalten ist.





Kurt kurz vorgestellt

18 05 2010

16 Jahre jung, von bulliger Gestalt und mit 250.000 km auf der Uhr grade erst eingefahren (nach australischen Verhältnissen). So stand Kurt am letzten Donnerstag vor uns. Reifen halb so groß wie Steffi und ein Bullenfänger für den animalischen Feindkontakt im australischen Outback, liessen spontan unsere Herzen höher schlagen. Eine Probefahrt später beschlich uns das Gefühl, das wir unser Reisegefährt gefunden haben könnten. Samstag nahm ihn noch Sebastian genauer unter die Lupe. Ergebnis: der Wagen ist in sehr gutem Zustand, einige Kleinigkeiten sind noch zu machen und der Preis stimmt. Am Montagabend war dann Übergabe und ab heute sind wir nach ein bißchen Papierkram die offiziellen Eigentümer.

Wir sind nunmehr Besitzer eines Nissan Patrols mit 4,2 Liter Hubraum, einem rot lackierten Dachgepäckträger und prolligen Felgen. Diese Woche werden wir noch damit verbringen ein Bett in den Wagen zu montieren und das Auto reisefertig zu machen. Am Montag geht es dann voraussichtlich ab Richtung Norden und Outback. Obwohl es da zurzeit 30 Grad sind, sollten sich die Kängurus beim Anblick unseres Bullenfängers lieber mal warm anziehen…

In diesem Sinne Grüße aus einem Land wo ein Spritverbrauch von 16 Liter/100km keinen stört…





Autokauf und Spass dabei ?!?

10 05 2010

Goodbye Witch’s Hat, Dreck und Mist… Wir sind umgezogen.

Und zwar wohnen die Herrschaften mittlerweile im wohlhabenden Stadtteil Doubleview in einer Wohngemeinschaft. Auf unserer mittlerweile zwei Wochen anhaltenden Autosuche haben wir ein supernettes deutsches Pärchen kennengelernt, die uns aus dem Loch von Hostel herausgeholt haben.

Letzte Woche war unser Umzug und wir wohnen jetzt in einem neuen Häuschen, mit einem neuseeländischen Fleischer, einer australischen Sekretärin und unseren Rettern in einer Wohngemeinschaft. So kanns auch gehen.

Um sämtliche Klischees der gängigen Auswanderersendungen zu bedienen, haben wir sogar schon brav Würstchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei gekocht und dem neuseeländischen Fleischer, die deutsche Vokabel „Stampfkartoffeln“ beigebracht. Und obwohl wir selber das Zeugs noch nie gekocht haben (den Omas zu Hause sein Dank) hat es sogar irgendwie (nach irgendwas) geschmeckt.

Die Autosuche gestaltet sich aber weiterhin mehr als schwierig. Gefühlt haben wir uns mittlerweile 7.500 Autos angesehen. Bei der Hälfte der Vehikel faulten Besitzer, Motor und Reifen um die Wette. Die andere Hälfte sah nur unwesentlich besser aus. 4 Autos machten auf uns einen sehr passablen Eindruck aber ein Glück ist der männliche Part unserer Retter Mechaniker und hat gravierende Mängel gefunden, die wir schlicht und einfach nicht erkannt hätten.

Also üben wir uns in Geduld und durchstöbern die Tageszeitung und das Internet nach einem tauglichen Gefährt. Denn wer will in der Einsamkeit des Outbacks mit einer Panne liegen bleiben und Kängurus und Schlangen nach dem Weg zur nächsten Werkstatt fragen. Und wenn wir keinen großen Geländewagen bekommen, kaufen wir uns halt nen Porsche und sind wenigstens schnell durchs Outback durch. Wobei wir wieder bei dem Thema Spenden aus Deutschland wären…

Soviel also zum Stand der Dinge in Australien. Ihr überweist uns einfach all euer Geld und wir sind aus dem Schneider…

In diesem Sinne viele Grüße aus dem Land der großen Geländewagen…