Eine knappe Woche sind wir jetzt mit unserem Kurt unterwegs und haben schon allerhand erlebt. Nachdem wir uns in Perth nochmals mit allerlei Lebensmittel eingedeckt hatten, ließen wir die Großstadt hinter uns und steuerten den beschaulichen Yanchep Nationalpark an. Direkt vor den Toren Perths gelegen, gleicht er eher einem Stadtpark mit grünen sehr gepflegten Rasenflächen und einem lauschigen See. Die australische Tierwelt begrüßte uns lauthals in Form von Kakadus und der Rasen ist bedeckt von verdächtig nach Känguruhscheiße aussehenden Köddelchen. Und tatsächlich anstatt wie die meisten ihrer Artgenossen tot am Straßenrand zu liegen, döste gleich eine ganze Herde der hüpfenden Zeitgenossen im Schatten der Büsche.
Ein kleines Stück weiter gab es dann noch eine Koalakolonie, die uns in Entzückung versetzte. Der erste richtige Reisetag in Australien und schon fast alle landestypischen Tiere gesehen. Eigentlich könnten wir jetzt den Rückflug antreten, aber so ca. 30.000km sind noch zu fahren. Also setzetn wir uns wieder ins Auto und schlugen unser Nachtlager in der Nähe von Gingin auf.
Unsere erste Nacht in Kurt offenbarte gravierende Konstruktionsmängel des Bettes. Die Türen ließen sich von innen nicht öffnen, was wir zum Glück rechtzeitig bemerkten und mit etwas Geschnitze (es lebe das Schweizer Messer) beheben konnten. Aber das Problem, das wir ungefähr zwei Zentimeter Platz zwischen Nasenspitze und Fahrzeugdecke hatten (im Liegen) konnten wir mit dem Taschenmesser nicht auf die Schnelle lösen (Kommentar Steffi: „Das hat der Basti gleich gesehen…“).
Folglich legten wir dann in der nächsten größeren Stadt Geraldton einen Baustopp ein. Mit einer Säge für umgerechnet 4,50 Euro bewaffnet, rückten wir dem Bettgestell zu Leibe und schafften 9cm mehr Platz nach oben. Hört sich nicht viel an, ist aber bei einer ca. 2,6qm² großen Wohnfläche relativ gesehen eine Riesensache.
Die schnurgeraden und einsamen Straßen der Westküste führten uns am darauf folgenden Tag weiter Richtung Norden in den Kalbarri Nationalpark. An der Küste befindet sich hier die wohl schönste Steilküste des australischen Westens. Die roten Sandsteinklippen trotzen einer gewaltig tosenden Brandung und als ein Highlight unserer bisherigen Reise, beobachteten wir einen vorbeiziehenden Buckelwal und zahlreiche Delfine.
Im Landesinneren besticht der Park mit dem Murchison River, der eine tiefe Schlucht in die rote Erde gefressen hat. Die Wege sind gesäumt von dichtem Buschwerk in dem sich einige Känguruhs verstecken und die Aussicht auf die Weite des Buschlandes ist umwerfend. Die Sandpiste, die in den Park führt, ist so holprig das wir das erste Mal richtig froh waren einen 4WD zu fahren.
Nach zwei Tagen haben wir den Park wieder verlassen und befinden uns momentan in der landwirtschafltich bestimmten Kleinstadt Canarvon.
In diesem Sinne viele Grüße aus dem australischen Herbst, der mit knappen 30 Grad gut auszuhalten ist.