Am 17.01.2010 setzten sich zwei käseweiße (und etwas naseweise) Ostwestfalen in Frankfurt in ein großes Flugzeug, um ein kleines bißchen von der Welt zu sehen.
Ein Jahr ist jetzt um und obwohl wir noch ein paar Monate vor uns haben, stellen wir wehmütig fest, dass mit zunehmender Länge der Reise die Zeit mit fortschreitender Geschwindigkeit vorüberzieht. Während wir früher am Montag dachten, die Zeit bis zum Wochenende würde man nicht überstehen, wissen wir heute oft gar nicht mehr welcher Wochentag überhaupt ist.
Für ein Resümee unserer Reise ist es an dieser Stelle jedoch zu früh, weil wir ja noch ein paar Monate vor uns haben. Nachfolgend haben wir aber ein paar nicht immer ernst gemeinte Tipps und Tricks zusammengestellt, die einem als Reisender in Down Under das Leben erleichtern.
- Licht
Der größte Fehler, den man beim Campen im australischen Busch machen kann, ist Licht.
Geht man nämlich des nachts auf die Buschtoilette (Plumpsklo) und macht seine Kopflampe an, reicht ein unbedachter Blick in die Niederungen der Schüssel, dass man (bei) diesen(m) Anblick Scheiße findet. - „No worries, mate“
Diese Lieblingswendung der Australier heißt wörtlich übersetzt soviel wie „Mach dir keine Sorgen, Kumpel“. Heute wissen wir, dass zumindest eine Warnlampe angehen sollte, sobald man bei echten Problemen diesen Satz hört.
Beispiel: In der Autowerkstatt sagt einem der Chef „No worries! Kommt in zwei Stunden wieder, dann ist alles soweit fertig.“ Heißt konkret: „Kommt in drei Stunden wieder und rechnet dann noch eine Stunde Wartezeit ein. Wenn ich den Wagen bis dahin nicht fertig hab, ist morgen ja auch noch ein Tag und außerdem muss ich gleich noch an Strand surfen.“ - Der Autovermieter Jucy ist scheiße
- Freundlichkeit
Die Australier sind ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Völkchen. Für uns war es am Anfang sehr ungewohnt, aber keinesfalls unangenehm, dass man des öfteren an der Kasse des Supermarkt mit „Darling“ oder „Sweetheart“ angesprochen wird. In Deutschland kann man ja froh sein, wenn einem die Kassierer/-innen das Gesicht anstatt das Hinterteil zuwenden. - Lebenserwartung verkürzen
Wer seine Lebenserwartung aktiv verkürzen möchte, sollte sich ein Beispiel an den zahlreichen Backpackern im Land nehmen, weil
– da werden Autos gekauft und gefahren, die bei uns noch nicht einmal ein kongolesicher Autoexporteur kaufen würde.
– Stundenlanges Sonnenbaden schön macht und Hautkrebs und Ozonloch nur eine große Verschwörung von Nivea sind um Sonnenmilch zu verkaufen.
– erhöhter Alkoholkonsum und täglich wechselnde Sexualpartner, dass Risiko sozialer Vereinsamung reduzieren
– weil wildes Campen in Großstädten besonders gut bei den Einheimischen ankommt und man es aus Deutschland ja auch nicht anders kennt, als bei den Nachbarn in den Garten zu kacken - Rascheln im Gebüsch
Wenn man durch einen botanischen Garten geht, sollte man stets skeptisch sein, wenn es im Gebüsch raschelt. Mehrfach wurden wir Zeuge, dass der Urheber des Geräusches eine Schlange war und die sind in der Regel in Down Under gefährlicher als eine Blindschleiche daheim - Größe
Australien ist RIESIG! - Morgentoilette
Der Verdauungsapparat der Menschheit, scheint überwiegend in den Morgenstunden seine Endprodukte freizusetzen. Der ideale Zeitpunkt für einen Toilettengang auf einem Gemeinschaftsklo ist daher der Zeitpunkt nachdem die Putzkolone da war. Wer also in der Regel vor 10:00 morgens das Porzellan besucht muss mit Überraschungen rechnen. - Englisch
Gerade am Anfang einer Reise im englischsprachigen Raum kann es u.U. zu Verständnisproblemen kommen. Also eiserne Regel: Immer nachfragen! Wir kennen jemanden, der nach dem Preis einer Sonnebrille fragte, 16 Dollar verstand und an der Kasse 60 Dollar bezahlen musste. - Geruch
Wenn man in Australien einmal Heimweh hat reicht der Besuch einer Außenstelle von IKEA, Aldi oder 1-Dollar-Läden. Allen gemeinsam ist nämlich, dass sie genauso riechen wie in Deutschland.
In diesem Sinne Grüße aus einem Jahr, dass ruhig nochmal von vorne anfangen könnte….
PS.: Als kleines Schmankerl am Rande anbei noch ein paar unveröffentlichte Fotos aus unserem Archiv…